Sie tragen zum Erhalt der Organfunktionen bei, spielen eine wichtige Rolle beim Hormonhaushalt, für den Zellschutz, das Immunsystem, usw.
Vor der flächendeckenden Kultivierung von Weideland durch uns Menschen konnte das Pferd durch ein breites Angebot an Gräsern, Kräutern, Baumrinden, Laub, Knospen, Wurzeln, Samen und geringen Mengen mineralhaltiger Erde seinen täglichen Mineralstoffbedarf decken. Durch die intensivere Nutzung und Kultivierung der Weiden und Wiesen ist dieses vielfältige Angebot zurückgegangen. Und zwar so weit, dass der Tagesbedarf eines Pferdes an Mineralstoffen nicht mehr nur durch Weidegras und Wiesenheu abgedeckt werden kann. Durch den gezielten, täglichen Einsatz von mineralisierten Futtermitteln oder konzentrierten Mineralfuttermitteln kann langfristigen Mangelerscheinungen entgegengewirkt werden.
Mineralstoffe werden in die zwei Gruppen Mengenelemente und Spurenelemente unterteilt.
Mengenelemente
Mengenelemente sind Mineralstoffe, welche das Pferd täglich in grösseren Mengen benötigt. Diese kommen auf natürliche Weise in Raufutter vor. Zu den für das Pferd lebensnotwendigen Mengenelementen zählen Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Natrium, Chlor und Schwefel.
Das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor spielt eine entscheidende Rolle, da sich diese beiden Elemente gegenseitig beeinflussen. Beide Elemente werden vor allem in den Knochen gespeichert. Ein optimales Kalzium-/Phosphorverhältnis liegt zwischen 1:1 und 3:1.
Spurenelemente
Spurenelemente sind Mineralstoffe, die ein Pferd nur in geringen Mengen benötigt. Allerdings sind diese nicht zu unterschätzen und genauso wichtig wie die Mengenelemente. Zu den bekanntesten Spurenelementen zählen Zink, Kupfer, Selen, Mangan, Eisen und Jod. Mengen- und Spurenelemente können nicht gegeneinander ausgetauscht werden und ein Ungleichgewicht kann zu einer unerwünschten Reaktion führen. So kann zum Beispiel ein Defizit oder ein Überschuss eines Elements die Resorptionsfähigkeit eines anderen Mineralstoffs limitieren.
Eisen | Kupfer | Schwefel | Zink | Phosphor | |
Aluminium | X | ||||
Eisen | X | X | |||
Kalzium | X | X | X | X | |
Kupfer | X | ||||
Schwefel | X | X | X | ||
Zink | X | X |
Ein Überschuss an den Elementen in der linken Spalte führt zu einem Mangel an den oben genannten Elementen.
Körpereigener Speicher
Das Pferd verfügt für die meisten Mineralstoffe über körpereigene Speicher, welche Bedarfsschwankungen ausgleichen können. So wird Kalzium zum Beispiel in den Knochen und Kupfer vorwiegend in der Leber gespeichert. Diese Speicher können einen Mangel während einer gewissen Zeit überbrücken. Aus diesem Grund eignet sich die Blutanalyse eigentlich nicht zum Feststellen des Ernährungsstatus. Sie kann jedoch gut als Indikator für allfällige Nährstofflücken herangezogen werden. Befindet sich der Blutwert innerhalb der Referenzwerte, bedeutet das aber nicht automatisch, dass die Fütterung zu diesem Zeitpunkt bedarfsgerecht ist.
BlutanalyseFür eine möglichst aussagekräftige Blutanalyse ist es ratsam, einige Tage vor der Blutentnahme die Zufuhr von hoch mineralisiertem Futter beziehungsweise Mineralfutter einzustellen. Der Tierarzt sollte darauf hingewiesen werden, dass eine Analyse der Werte von Zink, Kupfer, Selen und Mangan gewünscht wird, denn in einer "grossen" Blutanalyse sind diese Werte nicht immer enthalten. |
Anzeichen für einen Mangel
Eine Mangelerscheinung hat viele Gesichter. Ein immer wiederkehrender Juckreiz nach oder während des Fellwechsels, Mauke, Muskelverspannungen, schlechte Hufhornqualität, Verfärbungen des Deckhaares, mattes, glanzloses Fell und Störungen im Stoffwechsel und der Verdauung gelten als Indikatoren für einen Mineralstoffmangel. Mögliche Nährstofflücken können anhand unterschiedlicher Symptome aufgedeckt werden (siehe Tabelle).
Nährstofflücken anhand Symptomen frühzeitig erkennen
Bedarfsdeckend ernährt | Marginal unterversorgt | Subklinischer Mangel | Frühes, klinisches Stadium | Fortgeschrittenes Stadium |
Glänzendes Fell | Stumpfes Fell | Fellwechselprobleme | Dermatitis | Ekzem |
Gesunde Hufe | Müdigkeit | Hornspalten | Schlechte Hornqualität | Arthrose |
Ausgeglichenheit | Nervosität | Leistungsschwäche | Schlechte Wundheilung | EMS / ECS / PSSM |
HPU / KPU / COB |