Oftmals sind es Verletzungen des Bewegungsapparates, welche dazu führen, dass ein Pferd temporär oder langfristig nur eingeschränkt einsetzbar ist.
Bänder, Sehnen und Gelenke
Wenn Bänder, Sehnen oder Gelenke den extremen Kräften, welche teilweise bei Bewegung entstehen, nicht standhalten können, so sind Verletzungen im Stütz- und Halteapparat oder im schlimmsten Fall Frakturen die Folge. Vorzeitiger Verschleiss und Lahmheiten sowie Unreitbarkeit des Pferdes werden durch genetische Veranlagung, Fehl- oder Überbelastung sowie Mangelversorgung mit Nährstoffen begünstigt.
Angepasste Nährstoffversorgung im Fohlenalter
Um die Gefahr von degenerativen Gelenkserkrankungen zu reduzieren, ist eine optimierte Fütterung mit Nährstoffen im Fohlenalter sowie während der Aufzucht besonders wichtig. Jedoch sind auch erwachsene Pferde weiterhin auf eine optimale Ergänzungsfütterung angewiesen. Nur so kann der Bewegungsapparat gesund und funktionsfähig bleiben.
Produkt | Beschreibung |
ST. HIPPOLYT Movicur Bindegewebskur | Zur dauerhaften Unterstützung von Sehnen, Bändern und Gelenken |
BRANDON plus arthrogard combi joint + bone | Zur Unterstützung von Bewegungsapparat inklusive Knochen |
ST. HIPPOLYT Lamin forte | Verbesserte Gewebsregeneration und mehr Vitalität |
Muskulatur
Die Muskulatur besteht aus unterschiedlichen Muskelarten. Man unterscheidet zwischen Herzmuskulatur, Skelettmuskulatur und glatter Muskulatur. Einzig die Skelettmuskulatur wird willkürlich über das motorische Nervensystem stimuliert.
Die Skelettmuskelfasern lassen sich weiter in rote und weisse Muskelfasern unterteilen. Die roten Muskelfasern kontrahieren dabei eher langsam, wohingegen die weissen Muskelfasern schneller kontrahieren, dafür aber auch schneller ermüden. Innerhalb eines Muskels kommen beide Arten von Muskelfasern vor. Ihre Verteilung variiert bei jedem Pferd, hängt aber insbesondere von der Rasse und der genetischen Veranlagung ab. Mit entsprechendem Training lässt sich die Zusammensetzung beeinflussen und das genetisch festgelegte Verhältnis kann sich leicht verschieben.
Die «ideale Bemuskelung»
Im Idealfall besitzt ein Pferd eine lockere und geschmeidige Bemuskelung, welche nur eine kurze Lösungsphase benötigt und nach einer Belastung schnell entsäuert und regeneriert. Um diesen Idealzustand erreichen zu können, sind spezifische Nährstoffe notwendig. Fehlen diese Nährstoffe, können Übersäuerung, Verspannung sowie schlecht ausgebildete Muskelpartien die Folge sein.
Produkt | Beschreibung |
Zur Basisfütterung je nach Pferdetyp und Leistung | |
Zur getreidefreien Basisfütterung je nach Pferdetyp und Leistung |
Produkt | Beschreibung |
HYPONA-Easy | Für Ausgeglichenheit und allgemeines Wohlbefinden |
ST. HIPPOLYT Gold Medal | Zur Unterstützung der Muskelbildung und Förderung der Muskelleistung |
ST. HIPPOLYT Super Condition | Zum Muskelaufbau bei triebigen Pferden |
ST. HIPPOLYT Vitamin E plus Selen | Für den Muskelschutz und zur Muskellockerung Losgelassenheit und Leistung durch aktiven Zellschutz für Muskeln und Gelenke |
ST. HIPPOLYT High Performer | Bei Muskelkater und Übersäuerung |
ST. HIPPOLYT Magnesium B12 | Für verspannte und stressanfällige Pferde |
ST. HIPPOLYT Makor | Für verspannte und "wetterfühlige" Pferde Für eine lockere Muskulatur besonders während der Trainings- und Turniersaison |
AGROBS Amino pur | Für den gezielten Muskelaufbau bei sportlicher Belastung |
Kreuzverschlag und Shivering
Bei Kreuzverschlag sowie Shivering handelt es sich um zwei Erkrankungen, welche die Muskulatur des Pferdes betreffen.
Kreuzverschlag
Bei einem Kreuzverschlag, auch Rhabdomyolyse, Tying up oder Lumbago genannt, handelt es sich um eine Erkrankung, bei welcher oft eine Kombination von Symptomen auftritt: Plötzliche Versteifung der Muskulatur in Kombination mit verstärktem Schwitzen, Bewegungsunfähigkeit, sägebockartiger Stellung sowie im schlimmsten Fall bräunlicher Verfärbung des Urins. Grund dafür ist ein vermehrter Zerfall von Muskelfasern der quergestreiften Muskulatur.
Heute wird zwischen akutem und chronischem Kreuzverschlag unterschieden. Ein akuter Kreuzverschlag, auch Sporadic Exertional Rhabdomyolysis (SER) genannt, tritt insbesondere nach Überbelastung oder durch zu viel Stärke und Zucker bei gleichzeitig wenig Bewegung auf. Eine Behandlung durch den Tierarzt sowie angepasste Fütterung sind unerlässlich. Auch ein Mikronährstoffausgleich wird empfohlen. Bei chronischen Formen tauchen die Symptome oft schleichend auf.
Shivering
Bei Shivering handelt es sich um eine eher seltene Erkrankung, welche jedoch immer häufiger auftritt. Es können muskelassoziierte Symptome wie Muskelzittern, Muskelverspannungen, ruckartige Bewegungsabläufe sowie Koordinationsschwierigkeiten in der Bewegungsabfolge auftreten. Besonders oft betroffen sind hochgewachsene, schlaksige Sportpferde.
Die Ursachen sind weitgehend ungeklärt. Man geht aber davon aus, dass eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen in Kombination mit einem folglich gestörten Muskelstoffwechsel die oben genannten Symptome hervorrufen könnten. Aus diesem Grund wird eine bewusst hohe Versorgung mit Mikronährstoffen empfohlen. Zusätzlich sollten die Haltungsbedingungen betreffend Platzangebot und Bewegungsmöglichkeit optimiert werden. Stress jeglicher Art ist zu vermeiden.
PSSM 1 und MIM («PSSM 2»)
Generell steht der Begriff PSSM (Polysaccharid-Speichermyopathie) für verschiedene Formen genetisch bedingter Myopathien (Muskelstoffwechselstörungen), wobei es sich nur bei PSSM 1 um eine wirkliche Speichermyopathie handelt. Unter MIM (Muskel-Integritäts-Myopathie, früher «PSSM 2») sind die weiteren Myopathie-Formen zusammengefasst.
Es handelt sich jedoch bei beiden Typen um angeborene genetisch bedingte Muskelerkrankungen. Aus diesem Grund lässt sich der Befund nicht heilen, jedoch kann durch optimierte Fütterungs-, Haltungs- und Bewegungsmassnahmen ein möglichst symptomfreies Pferdeleben ermöglicht werden.
PSSM 1 – eine wirkliche Speichermyopathie
Ist ein Pferd an PSSM 1 erkrankt, so besitzt es ein defektes Gen (GYS1). Dieses Gen nimmt Einfluss auf die Glykogensynthase, das Enzym, welches für die Glykogenbildung in den Muskeln zuständig ist. Es wird abnormal verzweigtes Glykogen gebildet. Zudem ist durch eine verstärkte Insulinsensitivität die Aufnahme von Glucose in die Muskulatur erhöht.
Die Symptome sind ähnlich wie diese, welche bei Kreuzverschlag auftauchen: Muskelversteifung, verändertes Gangbild, starkes Schwitzen bis hin zu Bewegungsunfähigkeit. Obwohl PSSM 1 theoretisch bei allen Rassen auftreten kann, sind insbesondere Westernpferde- sowie Kaltblutrassen betroffen.
Betroffene Pferde sind lebenslang auf eine sehr strikte Ration angewiesen: Da der Stärke- sowie Zuckergehalt der Ration unter zehn Prozent liegen sollte, wird eine getreidefreie Ration empfohlen. Zudem ist die erhöhte Zufuhr von Mikronährstoffen wie Magnesium für die Muskulatur und Antioxidantien wie Vitamin E förderlich.
Bezüglich Haltung ist darauf zu achten, dass ausreichend moderate Bewegung möglich ist. Bei Trainings sollte die Aufwärmphase generell etwas verlängert werden.
MIM – verschiedene erblich bedingte Muskelstoffwechselstörungen
Anders als bei PSSM 1 handelt es sich bei MIM um einen Sammelbegriff für mehrere Varianten erblich bedingter Muskelstoffwechselstörungen. Ein Pferd kann dabei auch Träger einer Kombination mehrerer Varianten sein.
Generell sind die Symptome sehr vielfältig: Verändertes Verhalten, Lahmheiten, steifer Gang, Muskelabbau, Muskelverspannungen bis hin zu schmerzbedingter Bewegungsunlust. Im Normalfall treten die Symptome erstmals im Alter von 7 bis 10 Jahren auf. Bei starkem Stress können sie jedoch bereits viel früher auftreten. Je mehr Varianten vorhanden sind, desto früher und stärker werden die Symptome sichtbar.
Bei betroffenen Pferden sind Fütterungs-, Haltungs- sowie Trainingsmanagement anzupassen, um die Symptome zu lindern: Wie bei PSSM 1 ist auf eine stärke- und zuckerarme Fütterung (< 10%) zu achten. Eine getreidefreie Ration wird deshalb empfohlen. Die Energieversorgung sollte durch Fasern und Fette aus Getreidekeimen, Ölen und Ölsaaten sichergestellt werden. Eine korrekte Versorgung mit muskelrelevanten Nährstoffen wie Magnesium, Mangan, Selen und Vitamin E ist von erhöhter Wichtigkeit. Oftmals vertragen betroffene Pferde keine Luzerne und individuell bedingt kann auch Weidegras problematisch sein.
In der Haltung ist auf eine möglichst stressfreie Umgebung zu achten. Ausreichend moderate Bewegung sollte ermöglicht werden. Das Training sollte generell dem Leistungsniveau angepasst sein: Lange Aufwärmphasen sowie das Vermeiden von stressigen Leistungsspitzen sind wichtig.
Produkt | Beschreibung |
plus oder | Zur Basisfütterung bei leichtfuttrigen Pferden |
plus oder | Basisfütterung bei normal- bis schwerfuttrigen Pferden |
ST. HIPPOLYT Hesta plus Mangan | Bei Bedarf die passenden Mikronährstoffe |
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plus | Basisfütterung bei leichtfuttrigen Pferden |
und/oder plus oder | Basisfütterung bei normalfuttrigen Pferden |
und/oder plus oder | Basisfütterung bei schwerfuttrigen Pferden |
ST. HIPPOLYT Hesta plus Mangan | Bei Bedarf die passenden Mikronährstoffe |
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Getreidefreie Kraftfutter mit gutem Gehalt an dünndarmverdaulichem Eiweiss für Pferde mit erhöhtem Energiebedarf | |
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