

Meist im Frühjahr, Herbst und Winter erwachen winzige, hungrige Quälgeister zum Leben: Milben, kaum oder gar nicht sichtbar für unsere Augen. Im Fell unserer Pferde fühlen sich Milben bei feuchtwarmen Mikroklima richtig wohl und knabbern sich dann leicht unter die natürliche Schutzschicht der Haut. Gegen ihren Speichel reagieren einige Pferde empfindlich mit Juckreiz und Pusteln.
Zu den wichtigsten parasitär bedingten Hauterkrankungen zählen der Befall mit Räude-, Schuppen-, Saug- und Grabmilben. Je nach Ausprägung ihrer Mundwerkzeuge befallen die einzelnen Milbenarten unterschiedliche Schichten der Haut. So ernährt sich die Schuppenmilbe von abgestorbenen Hautteilchen und siedelt sich gerne im Bereich des Kopfes an. Auffallend ist dabei der flächige Haarausfall, häufig einhergehend mit hohem Juckreiz an den befallenen Stellen. Die Saugmilbe hingegen dringt auch in die obere Hautschicht ein und ist häufig der Auslöser für Mauke. Sie nimmt aus vorgeschädigter Haut flüssige Bestandteile wie Blut und Lymphe auf. Dabei bevorzugt sie weiße oder helle Hautoberflächen, die ihr scheinbar ein leichteres Eindringen ermöglichen. Eine zusätzliche bakterielle Infektion kann dann mitunter schwer heilbare Entzündungen und Wunden verursachen. Die Sarcoptes- oder Grabmilbe, wie auch die Haarbalgmilbe, dringen tief in die Haut ein und können dort große Schäden anrichten. Der Befall ist schwer zu therapieren, da diese Milbenarten in den tieferen Hautschichten deutlich schwerer zu bekämpfen ist.
Das Auftreten von Milben im Fell kann am ganzen Körper auftreten. Das Geschehen fängt meist bodennah an. Zumindest anfänglich betrifft es die unteren Bereiche der Beine. Haarverlust und Juckreiz an den Beinen und im Fesselbereich können recht zielsicher einen Milbenbefall vermuten lassen. Doch Milben lassen sich auch in anderen Regionen am Körper nieder. Sie lassen sich vermuten, wenn haarlose, meist juckende und schuppige Bereiche plötzlich auftreten. Die Haare lösen sich leicht ab, denn die Milben sitzen meist an der Haarwurzel, die sie durch ihre Bisse zerstören. Milben sind selten mit bloßem Auge feststellbar. Mikroskopische Untersuchungen sind nicht immer zuverlässig, da Milben auch nicht immer einfach zu finden sind und damit bei der Probenentnahme für die mikroskopische Analyse auch nicht immer gleich ein „Treffer“ gelandet werden kann. Dies bedeutet, dass trotz eines negativen mikroskopischen Befundes unter Umständen durchaus ein Milbenbefall des Pferdes vorliegen kann. Haarbalgmilben, die unter der Hautoberfläche ihr parasitäres Unwesen treiben, sind – wenn überhaupt – nur durch eine tiefe Hautentnahme mittels einer Hautstanze, feststellbar.
Beugen Sie von vornherein einem Milbenbefall durch regelmäßige Reinigung vor. Verwenden Sie bei Waschungen ebenso wirksame wie schonende Mittel. Pflegen Sie darüber mit natürlichen Mitteln, die das Immunsystem der Pferde nicht zusätzlich belasten. Ätherische Öle und Produkte mit Niemöl und Niemblättertinktur können in der richtigen Dosierung hervorragend helfen. Im Allgemeinen gilt: Milben suchen sich gerne immunschwache Tiere aus, also heißt es auch hier die Immunabwehr Ihres Pferdes insgesamt zu stärken!
TIPP: Relax BioCare Dermigard / Relax BioCare Fesselliquid
Hautstärkendes Futter & Natürliche Pflege in Kombination
Es ist wichtig das Immunsystem zu stärken. Dazu gehören zu den artgerechten Haltungsbedingungen auch Futtermittel mit einer individuellen, bedarfsgerechten Mineralisierung mit einem erhöhten Anteil an organischem Zink, Selen und Kupfer sowie einem ausreichenden Anteil an essentiellen Fettsäuren und Aminosäuren um die Haut zu unterstützen und den Abwehrmechanismus in Gang zu setzten beziehungsweise höchstmöglich zu erhalten. Dennoch darf nicht vergessen werden, wie logisch und einfach es ist, bei einem Parasitenbefall am „Ort des Geschehens“ einzugreifen. Das bedeutet, dass den Parasiten der Aufenthalt auf der Pferdehaut möglichst ungemütlich gestaltet werden muss. Daneben sollte die Haut unbedingt mit hochwertigen, natürlichen Wirkstoffen gestärkt werden, damit die natürliche Schutzfunktion schnell wiederaufgebaut wird.
Pilzinfektionen der Haut werden leicht mit Hautläsionen durch einen Milbenbefall verwechselt. In der Regel sind Pilzinfektionen von Pferd zu Pferd übertragbar, wobei die Hautpilze vorwiegend immunschwache oder kranke Tiere befallen.
Pilzinfektionen zeigen sich im Allgemeinen als runde, teilweise schuppige, manchmal krustige, haarlose Hautstellen. Sie treten meist an Kopf/ Hals/ Brustbereich der Pferde auf, können jedoch den ganzen Körper befallen. Der Beinbereich ist eher selten betroffen. Die Pferde verspüren an diesen kleinen bis flächig große Stellen häufig einen hohen Juckreiz. Das zwangsweise Kratzen der Pferde kann weitere ernsthafte Verletzungen zur Folge haben.
Hautpilzerkrankungen können durch einen Abstrich des betroffenen Hautareals festgestellt werden. Dazu werden Hautproben auf eine Nährlösung gebracht und so die Hautpilze unter bestimmten Wachstumsbedingungen bis zu 4 Wochen vermehrt. Diese Vermehrung ermöglicht dann eine genaue Identifizierung der Pilzart.
Sorgen Sie grundsätzlich durch eine geeignete Fütterung und Haltung für ein gutes Immunsystem der Pferde. Desinfizieren Sie regelmäßig Putzzeug und Sattelzubehör und achten Sie auch sonst auf stete Sauberkeit aller Utensilien für das Pferd.
Bei akutem Hautpilzbefall empfehlen wir die Anwendung von Sprays mit Lebermoosextrakt. Im Laufe ihrer rund 400 Millionen Jahre andauernden Evolution entwickelten bestimmte Lebermoosarten hervorragende Abwehrstoffe gegen Pilze und Bakterien. Lebermoosextrakte entfalten daher ihre antimikrobielle Wirkung und eignen sich besonders gut zur Stärkung der Haut.
TIPP: Relax BioCare Dermigard
Bakterien spielen bei vielen Hauterkrankungen als Sekundärerreger eine große Rolle, wie zum Beispiel bei Mauke und Raspe. Durch Vorschädigung und Verletzung der Haut und damit Zerstörung der Schutzmechanismen, dringen sie in die Tiefe ein und verhindern trotz konsequenter Therapie des Grundleidens eine Abheilung der veränderten Haut. Eine feuchte Umgebung kann das Bakterienwachstum fördern. Wenn diese sich erst einmal ausgebreitet haben, können Geschwüre, Abszesse, Fisteln und andere Hautinfektionen die Folge sein. Auch ein Einschuss (Phlegmone) beim Pferd ist nichts anderes, als eine bakterielle Infektion durch Kleinstverletzungen. Vorbeugend sollten daher bei Verletzungen desinfizierende Maßnahmen, maximale Sauberkeit und eine trockene Umgebung immer die erste Rolle spielen.
Entzündete, oft haarlose Hautstellen, oft in Verbindung mit Krusten oder Pusteln. Reine bakterielle Infektionen sind frei von Juckreiz. Durch einen Abstrich, einem Tupfer oder einer Hautstanze eines betroffenen Hautareals können bakterielle Infektionen identifiziert werden.
TIPP: Neben desinfizierenden Maßnahmen wird Relax BioCare Dermigard empfohlen.